Plattenkritik

Amorphis - The Beginning Of Time

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Info

Release Date: 27.05.2011
Datum Review: 24.05.2011

Amorphis - The Beginning Of Time

 

 

Mit „The Beginning Of Time“ veröffentlicht, die wohl für die finnische Metalszene in den letzten 20 Jahren stilprägendste Metalband AMORPHIS ihr neues Album. Mit diesem geht der zweite Frühling den die Band mit der Aufnahme Tomi Joutsen als Sänger einläutete munter weiter. Soviel sei schon jetzt gesagt, dies ist AMORPHIS bestes Album in aktueller Besetzung.
Das liegt zum einen daran, dass es unglaublich facettenreich ist und so niemals langweilig wird, zum anderen daran, dass sich Tomi Joutsen hinter dem Mikro so richtig ausleben darf – vielleicht half dabei auch das einspielen der älteren eher Melodic Death Metal orientierten Stücke für die letztjährige Compilation „Magic & Mayhem - Tales From The Early Years“.
Der textliche Bestandteil spielt wie auf allen bisherigen AMORPHIS Releases eine große Rolle und natürlich hat man sich auch dieses mal dem finnischen Nationalepos Kalevala gewidmet – auf „The Beginning Of Time“ speziell dem Hauptcharakter Väinämöinen und dessen Geschichte.
Was uns die Finnen dieses mal musikalisch bieten ist erste Sahne. Mal gehen sie, wie in „My Enemy“ oder „Soothsayer“, ruppig und im Death Metal Fahrwasser ans Werk, dann packen sie in „Mermaid“ oder der Single „You I Need“ die großen Melodien aus. Diese gehen meist vom herrlich in Szene gesetzten Keyboardspiel Santeri Kallios aus. Auch neue Elemente, wie die weibliche Singstimme in „Three Words“ und „Soothsayer“ oder die an Jetho Thrull erinnernden Flötenpassagen in „Song Of The Sage“, wurden perfekt in das Gesamtbild des Sextetts eingewoben. Ein grandioses Stück Musik steht mit „Reformation“ im Mittelteil der Veröffentlichung. Die Hintergrundchöre, das verspielte Keyboard und der wunderschöne Klargesang Tomi Joutsens machen dieses Stück Musik so hörenswert. Der abschließende Titeltrack spielt dann noch einmal ganz groß auf und überzeugt mit einer herzzerreißenden Melodielinie und leidenschaftlichem Gesang.
Authentizität ist wohl das große Schlagwort bei AMORPHIS dieser Tage. Die verwendeten Melodien sind an keiner Stelle kitschig, die Death Metal Grunts klingen nie aufgesetzt. Wer die Band bereits kennt und deren vorherige Alben mochte, weiß wohl, dass er auch hier getrost blind zugreifen kann. Allen anderen, die an Musik interessiert sind, die unter die Haut geht, sei „The Beginning Of Time“ genauso empfohlen.

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Manuel

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Ich schreibe Artikel. Manchmal schlecht, manchmal gut, immer über seltsame Musik.